Wie ich einst zu schreiben begann
Kaum in der Schule, schon begann ich zu lesen.
Bücher übten einen einen einzigartigen Reiz auf mich aus. Heimlich mauste ich Bücher aus des Vaters großer Kiste und las sie auch heimlich unter einer riesigen Eiche auf unserer Koppel oder unter der Bettdecke mit der Taschenlampe.
Als in der Schule dann die Zeit kam, in der Aufsätze geschrieben werden sollten, kam meine Zeit. Trotz Vorgabe der Lehrer, eine bestimmte Wörteranzahl einzuhalten, schoß ich stets weit über das Ziel hinaus. Ich erntete jedoch nur teiweise Kritik, denn zumeist äußersten sich die Lehrer doch sehr positiv über Rechtschreibung, Grammatik und Ausdruck und prophezeiten mir eine große Schriftstellerkarriere.
Damit war die Saat gelegt.
Aber bis sie aufgehen sollte, dauerte es dann doch noch gute 40 Jahre. Aber ich schrieb schon früher kleine Geschichten und Gedichte, allerdings nur im Freundeskreis. In endlos langen Briefen konnte ich mich aber aus tun und wurde manches mal belächelt und auch bestaunt, weil ich immer so viel zu schreiben wußte und meine Briefe sehr gern gelesen wurden.
Als ich sehr viel später auf Bitte eines Professors einmal mein Leben niederschrieb, kam mir zum ersten mal der Gedanke, daß ich dies auch für alle anderen Menschen tun könnte, ja sollte, weil es vielleicht für sie ebenso wichtig ist es zu erfahren, wie für mich zu schreiben.
Und so kam ich im Heute an.